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Als er seinen Namen aus Kindertagen hörte, sah er auf. Kindertagen? Solange lag das Ereignis nicht zurück. Schon schob sich das Bild vor seinem geistigen Auge. Wie er sie sanft und verletzt auf diese abgefledderte Couch gelegt hatte. Die kleine Wohnung in Tokio, aber dennoch war es ihre gewesen und hatte einen kurzen Blick auf ihre Seele werfen können. Ihr erster scheuer Kuss. Seine Fingerspitzen kribbelten, denn plötzlich hatte er das Gefühl, dass er ihre weiche Haut genau dort fühlen konnte.
Eine Frage brannte in ihm und ploppte an die Oberfläche. War er wirklich ihr erster gewesen? Doch er biss sich auf die Zunge, dass gehörte nicht hier her.
Natürlich hakte sie nach, wegen dem Flughafen. Doch da er weiter plapperte, überging er diese Frage und plötzlich musste er an die alte Dame denken, die den Sicherheitsbeamte geschlagen hatte. Wie es ihr wohl geht? Warum dachte er sowas? Sayuri brachte seine ganze Gefühlswelt durcheinander.
Als sie fragte, ob er an Zufälle glaubte, schüttelte er den Kopf. "Nein! Nicht wirklich." Aber war es ein Zufall, dass sie sich beide ständig über den Weg liefen? Die Welt war so groß und ausgerechnet sie wurde ausgesandt um Stella zurück zu holen. Nein! DAS war Zufall.
"Ja, dass ist eine gute Idee." Schon hatte er sein Handy in der Hand und tippte eine SMS. Bei ihrer weiteren Forderung sah er sie an. "Glaub mir, ich weiß was ich aushalte und ich bin wieder da." Doch als er aufstand, um sich ein Flasche Wasser aus der Minibar zu holen, wurde ihm schwindelig. "Okay. Vielleicht wäre ein wenig Ruhe doch nicht verkehrt.", gab er kleinlaut zu. Verdammt! Warum musste sie immer Recht haben? Es ärgerte ihn. Schließlich war es er doch damals gewesen, der sie gerettet hatte. In den Straßen von Tokio. Ihre Missbilligung über seinen Drogenkonsum ließ ihn wieder trotzig werden. Er zog sich wieder auf das Bett zurück und lehnte sich mit den Rücken gegen die Wand. "Du brauchst nicht so herablassend zu sein. Es kann dir doch völlig egal sein, was ich mir antuhe. War doch bisher auch so!" Schon wieder war sein Mund schneller als seine Gedanken. Warum konnte er nicht einfach mal die Klappe halten?
Es gab einen kurzen Moment der Stille. "Damals... in der Wohnung... war ich da dein erster gewesen?" Seine Stimme klang diesmal nicht trotzig. Er musste es wissen.


Was in seinem Kopf vor sich ging erahnte ich nicht mal Ansatzweise. Ich dachte selbst viel daran wie es gewesen war in dieser Nacht. Seit ich ihm wieder begegnet war dachte ich im Grunde jeden Tag daran - aber warum sollte es ihm genau so ergehen. Und die Tatsache das er in dieser Woche meines vermeintlichen Todes einige Frauen hatte stieß mir immer noch übel auf - und ich deutete als Nicht-Vorhandensein von Gefühlen seinerseits. Als er wieder etwas trotzig wurde und so ins Wanken geriet wollte ich mich schon von der Wand abstützen und ihm zu Hilfe eilen - doch er fing sich wieder und bis auf ein kleines Zucken meinerseits als ich mich in Bewegung setzen wollte konnte man keine Reaktion von mir erkennen.
"Warum fällt es dir so schwer auf mich zu hören?"
Ich klang entgegen seiner Trotzigkeit eigentlich gerade noch sehr sanft. Es wäre nämlich alles viel leichter wenn wir uns nicht gegenseitig immer alles etwas schwerer machen würden durch unsere Reaktionen. Diesen Tadel musste ich dann allerdings wohl auch an mich selbst richten, denn viel besser war ich ja auch nicht. Ein leises Seufzen drang aus meinem Mund hervor und ich ließ den Kopf etwas hängen.
"Wenn du meinst."
Was sollte ich dazu sagen. Dachte er wirklich das alles wäre mir so egal? Wenn es so wäre - warum sollte ich dann jetzt noch hier sein, denn das der Auftrag mit Stella nicht so lief und nicht so enden würde wie ich es gebraucht hätte das stand doch schon längst fest. Was hätte ich also davon hier zu bleiben, wenn nicht wegen ihm? Doch diesen Blick konnte er wohl gerade nicht haben und ich konnte ihn nicht auf diese Tatsache bringen. Erst bei seiner Frage hob ich meinen Kopf wieder und sah ihn an.
"Warum willst du auf eine Frage eine Antwort auf die du die Antwort bereits kennst?"
Denn ich war mir sicher das er wusste das er mein Erster war.
"Brauchst du diese Info etwa um mir noch irgendwas an den Kopf zu werfen? Willst du mir sagen das Fiona auch noch Jungfrau war - aber es mit ihr viel besser war? Was ist es? Warum ist das so wichtig, wenn mir doch eh alles egal ist?"
Verdammte Scheiße. Nun hatte ich meine Gefühle zu sehr aus mir sprechen lassen. Ich hasste es wenn so etwas passierte. Ich wollte das nicht - er sollte nicht merken wie viel Einfluss er eigentlich auf mich hatte - er sollte nicht spüren wie sehr es mich treffen konnte was er sagte - wie sehr er mich verletzen konnte. Nichts davon sollte er merken und ich lieferte ihm aber all diese Informationen gerade zu auf einem silbernen Tablett.
"Wir sollten die Vergangenheit abharken und uns auf das konzentrieren was jetzt geschieht - davon haben wir wenigstens alle was."
So fand ich wieder ein wenig mehr in meine kühle Art zurück und nahm den Blick aber lieber mal von ihm, damit dieser Kühle auch nichts im Wege stand.


"Vielleicht, weil ich es... vergiss es." Er winkte ab und nahm wieder die trotzige Haltung ein. Arme vor der Brust verschränkt und ein Blick, wie ein 3jähriger, den man sein Spielzeug abgenommen hatte.
War es ihr doch nicht egal? Wieder fiel sein Blick auf ihr und noch immer versuchte sie soviel Distanz wie möglich, zwischen sie beide zu bringen. Zumindest wirkte es auf ihn so. Denn sie klebte förmlich an der Wand. Das sie sich aufgerafft hatte, um ihn zu helfen, dass hatte er mal wieder nicht mitbekommen. Wie auch? Er war zu sehr damit beschäftigt, die aufkommenden Gefühle nieder zu ringen. Kurz flammte ein Hoffnungsschimmer in seinen Augen auf, aber genauso schnell war dieser Moment vorbei, als sie ihm praktisch, ihre Antwort, entgegen schleuderte. Er hatte es geahnt, aber nicht wirklich gewusst. Schließlich konnte das Blut von ihrer Verletzung gewesen sein, denn sie hatte nicht gerade wenig Blut verloren. Doch bevor er das sagen konnte, fauchte sie ihn weiter an.
"Nein! Das hatte ich nicht vor. Ich war mir nicht sicher, denn das Blut hätte auch von deiner Wunde sein können.", sagte er es nun doch laut und er fixierte sie. Doch sie sah zur Seite und die gewohnte, alte Kühle schwang wieder in ihrer Stimme ab. Doch ihre vorletzte Aussage, klang verbittert. Vielleicht war ihr es doch nicht so egal, wie er es annahm. Vielleicht war diese Kühle nur Fassade? So wagte er einen erneuten Vorstoß.
"Tuhen wir das nicht gerade? Wie sollen wir einen gemeinsamen Feind besiegen, wenn wir uns nicht vertrauen können?" Moment, da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Die Columbianer waren nicht ihre Feinde und das war nicht ihr Kampf. Dennoch war sie hier und kümmerte sich um ihm. Um Stella? Was für einen Nutzen hatte das für sie. Somit stand er auf und ging zu ihr rüber. Ihm war noch immer schwindelig, aber dieser kleiner funke Hoffung ließen ihn gerade gehen. Er ging vor ihr auf die Knie, auch wenn sein ursprünglicher Plan war, sie hoch zu ziehen, damit er ihr in die Augen blicken konnte, aber so sollte es auch gehen.
"Ich war am Flughafen, um dich zu erwischen! Ich wollte mit dir noch einmal reden, ehe du erneut aus mein Leben verschwindest. Doch bevor ich zu dir gelangen konnte, hatte mich die Flughafenpolizei wegen Vandalismus und überhöhten Alkoholkonsum in die Ausnüchterungszelle gesteckt." Jetzt war es raus.


Ich hasste es wie es war. Warum konnte es nicht leichter sein? Warum konnten wir nicht normal miteinander umgehen. Warum mussten all diese Gefühle in mir hoch kommen denen ich nicht nachgeben wollte - oder nachgeben konnte? Innerlich schrie ich gerade meine Wut heraus doch äußerlich blieb ich weiterhin fast regungslos.
"Dann weißt du es jetzt halt sicher - du warst mein erster. Und? Ändert das nun irgendwas?"
Es veränderte nichts. Es sorgte nur dafür das ich wieder einmal mehr an diese Nacht denken musste und ich den Schmerz in meinem Herzen spüren konnte wegen der Tatsache das es nicht mehr so war wie in dieser Nacht.
"Vertrauen?"
Ich lachte ein wenig sarkastisch auf und sah ihn an.
"Willst du mir denn überhaupt vertrauen Mi - Alessio? Du siehst in allem was ich tue doch eh nur das Schlechte."
Ich wusste nicht das es ihm gerade wie Schuppen von den Augen fiel das ich eigentlich gar keinen Grund mehr hatte hier zu sein, wenn nicht ihn. Aber als er so auf mich zu kam wurde ich unsicher. Was sollte das jetzt? Ein Teil von mir wollte ihn in die Arme nehmen, ihn an mich drücken, seinen Duft einatmen - ihn am besten gar nicht mehr los lassen. Doch der andere Teil von mir wollte ihn aufhalten - wollte nicht das er näher kam, denn ich wusste nicht wie ich mit dieser Nähe umgehen sollte. Und das er auf einmal so vor mir kniete - das machte das ganze noch schwerer. Seine Worte drangen nicht nur in meine Ohren - sie drangen auch in mein Herz. Ich war ihm nicht egal - er konnte mich nicht einfach gehen lassen - das wusste ich nun mit Sicherheit nach seinen Worten - doch wie sollte ich darauf reagieren? Ich wollte kühl sein - ihn weiter in dem Glauben lassen das es egal war - das er mir egal war - aber ich konnte nicht. Und so sank ich auf die Knie damit ich ihm in die Augen blicken konnte und hob meine Hände. Ich wollte sie an seine Wangen legen doch zog ich sie wieder zurück, denn das war dann doch zu viel Nähe.
"Warum? Warum Mio? Warum wolltest du nicht das ich verschwinde?"
Ich musste es einfach hören. Ich wusste was ich hören wollte - und ich hoffte es zu hören - doch ich musste es einfach direkt von ihm hören.


Erneut giftete sie ihn an. Doch diesmal ließ er sich nicht einfach davon abhalten. Dafür war die Wahrheit einfach viel zu offensichtlich. Oder bildete er sich das nur ein. Vielleicht war es auch nur Wunschdenken. Doch schon kniete er vor ihr und ließ seinen Worten freien lauf. Er behielt sie genau im Blick. Noch immer sah sie ihn nicht an, doch sie sank ebenfalls auf die Knie, so als würde die Kraft aus ihr weichen und somit auch ihre Barriere. Das sie vor hatte ihn zu berühren, nahm er nur am Rande, aber das bestätigte seinen Verdacht. Dann sah sie ihn an. Blickte ihm direkt in die Augen und erneut flammte die Hoffnung auf. Wieder nannte sie seinen Kindernamen und stellte ihm diese Frage. Nicht mal am Flughafen, war es ihm gelungen, dies zu sagen. Doch dies hier war nicht der Flughafen. Sie saßen in diesem schäbbigen Hotelzimmer und es gab nur sie und ihn. Keiner der sie stören würde. Keiner der ihn aufhalten würde. Nur noch sein Ego stand ihm im Weg. Er versuchte es nieder zu kämpfen. Scheiterte. Somit holte er Luft und wusste, wenn er es nicht endlich sagen würde, hätte er sie auf immer verloren. Wollte er das? Noch vor wenigen Stunden, wollte er es, wollte sie weit von sich weißen. Er wollte sie kein drittes Mal verlieren. Wer gab ihm die Garantie, dass sie sich nicht erneut aus dem Staub würde? Keiner! Aber langsam wurde ihm bewusst, dass er es auf ewig bereuren würde, wenn er nicht endlich mal den Mund aufmachen würde.
"Ich... ich...", setzte er an. "...ich wollte dich nicht schon wieder verlieren. Ich wollte das du bleibst... bei mir."


Ich hatte das Gefühl die Sekunden vergingen im Schnecken Tempo. Seine Stille kam mir so unendlich lang vor. Und ich bemerkte plötzlich das ich Angst bekam. Ich hatte Angst vor dem was er nun sagen würde. Würde er das sagen was ich erhoffte wie ging ich damit um? Würde er es nicht sagen was würde ich dann tun? Es war so schwer. Ich hatte Angst vor beiden Möglichkeiten und wusste nicht wie ich damit umgehen sollte - denn so eine Angst gehörte bis jetzt nicht zu meinem Leben. Von so etwas ließ ich mich nicht beeinflussen - ich ließ erst gar nicht zu überhaupt in Situationen zu geraten wo diese Angst von Nöten wäre. So viele Jahre hatten wir uns nicht gesehen - wie war es überhaupt möglich das ich immer noch das gleiche für ihn empfand wie damals? Wie war es überhaupt möglich das man so etwas empfinden konnte für jemanden den man im Grunde nur eine Nacht kannte? Ich hielt den Atem an als ich bemerkte das seine Lippen sich bewegten und ich wusste gleich würde ich eine Antwort bekommen - aber würde mir diese gefallen? Ich hatte das Gefühl es fiel ihm schwer die richtigen Worte zu finden, aber was wenn ich mir das nur einbildete? Es waren viel zu viele Gedanken in meinem Kopf, aber so sehr ich es auch versuchte - ich konnte sie nicht einfach so abstellen. Dann antwortete er und ich wusste nicht genau wie ich das nun deuten sollte. Es waren nicht die Worte die ich gehofft hatte zu hören und so glich mein Ausatmen auch eher einem Seufzen. Die Frage nach dem Warum lag auf meiner Zunge. Ich wollte wissen warum er wollte das ich bei ihm war, aber irgendwie konnte ich diese Frage nicht stellen. Wenn er das gleiche empfinden würde wie ich - hätte er es dann jetzt nicht gesagt? Natürlich war das was er sagte auch schön - und es gab mir die nötige Bestätigung um wenigstens seine Hände in meine zu nehmen was ich natürlich auch tat. Und sogleich sich unsere Finger berührten spürte ich dieses elektrisierende Gefühl in meinem Körper. Es war so schön und quälend zu gleich. Schön weil ich ihn berührten konnte - quälend weil ich so noch viel deutlicher spürte das ich mehr als ihn nur berühren wollte. Ich wusste nicht genau was ich sagen sollte und blicke ihm erst einmal nur weiter in die Augen. Dieses Mal war ich wohl diejenige die Ewigkeiten zu brauchen schien bis sie wirklich antwortete.
"Aber ich bin doch hier."
°°Toll - was für eine bescheuerte Aussage.°°
Ich rollte mit den Augen - mehr zu mir selbst als zu ihm, aber ich kam mir gerade auch so was von blöd vor. Das ich hier war das war ja nicht zu übersehen. Dann fiel mir das Foto wieder ein - das was er die ganze Zeit wohl bei sich getragen hatte. Und ich vermisste es mein eigenes Foto wieder bei mir zu tragen. Ob er es für mich aufgehoben hatte? Doch das war jetzt nebensächlich.
"Das Bild Mio - warum hast du es nach all den Jahren noch bei dir?"


Es war raus. Jetzt hatte er es gesagt. Mehr konnte er im Moment einfach nicht zugeben. Sein selbst auferlegtes Gelübde, konnte er nicht so einfach über Bord werfen. Seit Jahren hatte er sich eingehämmert nie wieder so leichtfertig das Wort Liebe in den Mund zu nehmen und das hinderte ihn jetzt daran, es laut auszusprechen. Seit Jahren eingefahrene Eigenschaften konnte man nicht sofort aufgeben.
Die Zeit verstrich und langsam keimte in ihm der Verdacht auf, dass er nicht das gesagt hatte, was sie hören wollte. Er war einfach kein Mann der gut Reden schwingen konnte. Michael, sein Bruder, konnte das. Der wusste immer, wann er zur richtigen Zeit, was sagen sollte. Aber er. Er war gut darin in blöde Sprüche klopfen. Wie gern würde er jetzt Michaels Redegewandheit besitzen.
Doch dann fühlte er diese sanfte Berührung an seinen Händen. Sie hatte seine Hände ergriffen. Verwirrt sah er darauf hinab. Doch ein Hoffnungsschimmer machte sich in ihm breit und seine Hände umschlossen ihre zierliche und zarten Finger. Warm, weich und klein lagen sie in seinen Händen und wieder sah er darauf hinab. So zart und doch so tödlich.
Dann vernahm er ihre Antwort. "Ja, jetzt. Aber wie für lange?" Er konnte es nicht verhindern, dass er dies sagte, aber sie war beide Male gegangen. Es klang nicht nur so, es war ein Vorwurf. Als sie mit den Augen rollen, deutete er das falsch und er senkte den Kopf. Plötzlich sprach sie ihn auf das Foto an. "Ich denke mal, aus den gleichen Grund wie du.", sagte er leise und hob seinen Kopf. "Ich war damals so wütend auf dich gewesen. Aber auch sehr jung und naiv.", begann er zu erzählen. "Es war ein toller Abend und eine wundervollere Nacht gewesen, aber nachdem ich feststellte, dass du verschwunden warst... ohne eine Nachricht...ohne irgendwas... kam ich mir so...", plötzlich ließ er sie los, fuhr sich mit der Hand über sein Gesicht und sah auf einen imaginären Punkt über sie. "Ich kam mir wie der letzte Trottel vor. So dumm... Das Foto sollte mich einfach nur daran erinnern, dass ich nie wieder so irrational meinen Gefühlen nachgeben sollte und mich nie wieder verlieben wollte."


Der Vorwurf den er mir machte der war nicht zu überhören. Allerdings konnte ich ihm das auch nicht übel nehmen. Es war ja so - ich war einfach gegangen damals. Natürlich hatte ich meine Gründe, aber diese Gründe hätten mich trotzdem eine Nachricht hinterlassen können - irgendwas - etwas das er sich nicht hätte dumm vorkommen müssen.
"Ich - ich weiß nicht. In Japan da - da ist mein Leben - nein - meine Aufgabe."
Denn Leben konnte man das nach wie vor nicht nennen. Ich hatte kein wirkliches Leben. Ich hatte alles was einem Leben gleich kommen würde aufgegeben - alles - ihn - unser Kind, von dem er nicht mal was wusste - alles - nur wegen diesem einem Ziel - das Ziel der Rache - und so sehr ich es auch versuchte - dieses Ziel nicht zu erreichen das war wie ein Betrug - ein Betrug an mich - an meine Mutter - ich konnte dies nicht aus den Augen verlieren.
Hatten wir das Foto wirklich aus den gleichen Gründen bei uns? Als er das sagte da wurde mir ganz warm ums Herz und meine Lippen zogen sich sogar zu einem Lächeln nach oben. Doch dann redete er weiter und ich wurde sofort wieder ernst.
"Das ist der Grund? Aus diesem Grund trägst du es bei dir? Damit du dich nie wieder verliebst?"
Das klang so negativ - und das war nicht der Grund warum ich es bei mir trug. Mich verletzt das doch gerade mehr als ich zugeben wollte und damit ich das wenigstens einigermaßen vor ihm verheimlichen konnte löste ich mich von ihm und stand auf.
"Wenn das so ist dann - dann tragen wir es nicht aus dem gleichen Grund bei uns."
Denn ich wollte mich nicht davor warnen mich noch mal zu verlieben - ich wollte das Bild nicht bei mir haben als Mahnmal keine Gefühle zu zu lassen - nein - das war nicht der Grund. Nicht bei mir. Ich ging ein paar Schritte Richtung Bett und blieb mit dem Rücken zu ihm gewandt stehen.
"Ich habe dich niemals benutzt Mio - diese Nacht - diese eine Nacht - war vermutlich die schönste meines Lebens."
Gab ich leise zu und wurde mir der Bedeutung meiner Worte erst bewusst als ich sie schon ausgesprochen hatte. Das war eindeutig zu viel Geständnis - so viel wollte ich nicht preisgeben und deshalb fing ich auch sofort damit an mein eigenes Schutzschild wieder auf zu bauen.
"Aber das ist Vergangenheit. Es ist vorbei - man kann es nicht mehr ändern. Wir müssen uns jetzt auf das konzentrieren was gerade passiert."
Da mein Rücken noch immer ihm zugewandt war und er mein Gesicht nicht sehen konnte, war es mir möglich die Träne - diese einzelne Träne die sich den Weg über meine Wange gestohlen hat unauffällig weg zu wischen.


Ihre Aufgabe? Nun, dies war etwas, was er nun nicht hören wollte. Ihr Leben. Ihre Aufgabe. Und was war er? Eine nette Abwechslung? Wieder nagte die Ratte der Zwietracht an seinem Gewissen. Fein! Wie dumm er doch mal wieder war. Naiv! Da war es wieder. Seine naive Ader. Trottel! Am liebsten hätte er sich selber geohrfeigt.
Als sie mehrmals nach dem Grund fragte, wurde sein Blick entschlossener und er nickte. Sie stand auf und ließ ihn los. Die plötzliche Kälte, die ihre Abwesenheit hinterließ, überrascht ihn dennoch. Sie umrundete ihn und meinte nur, dass sie es anscheinend nicht aus den gleichen Grund bei sich trugen. Auch gut. Langsam fuhr er wieder auf seine scheißegal Schiene. Er blieb wo er war und sah ihr nicht hinterher. Doch er hörte ihre Worte. Sie versicherte ihm, dass diese Nacht, die schönste ihres Lebens war, aber das war jetzt auch egal und nicht mehr länger von belang. Zu lange lag diese Nacht zurück und er war damals ein anderer Mensch gewesen. Ein Junge, mit vielen Träumen, aber dieses Ereignis hatte ihn schnell zum Mann reifen lassen. Auch seinem Vater war diese Veränderung nicht entgangen, aber dachte, dass es an diesem Trip nach Japan lag und nicht das ein Mädchen dahinter steckte.
Alessio erwiderte einfach nichts darauf. Es war klüger den Mund zu halten. Er hatte heute Abend schon viel zu viel gesagt und es war nichts gutes dabei heraus gekommen. Aber warum fühlte er sich wie damals? So verletzt? Als hätte man ihm mit einem Löffel das Herz entfernt und zurück blieb nur ein großes Loch. Er fühlte sich hohl und ausgelaugt an.
Bei ihren letzten Worte, stand er auf. "Ja, das ist eine gute Idee. Konzentrieren wir uns um die Sicherheit von Stella und den Rest meiner Familie.", sagte er und seine Stimme klang hart und kalt. Was mit ihm passierte, war nicht wichtig. Wieder einmal wurde ihm vor Auge geführt, dass er nichts hatte. Er war allein in New York und in einem Land, welches nicht seines war. Die wenigen Freunde, die er hatte, würde er nur in Gefahr bringen, darum war es besser sich von ihm fern zu halten. Er ging zum Fernseher und schaltete diesen ein. Er suchte ein dummes Footballspiel und hatte Glück. Schnell fand er eines. Dann machte er Platz auf der Couch und legte sich dort hin. "Du kannst das Bett haben. Von hier aus habe ich eh einen besseren Blick auf den Bildschirm.", sagte er ganz normal und so, als hätte es dieses ernste Gespräch vor wenigen Minuten nicht gegeben. Er verschränkte die Hände hinter seinem Kopf und blickte krampfhaft auf den Fernseher, damit er sie nicht ansehen musste.


Wenn er nur wüsste wie sehr er sich mit seinen Gedanken irrte. Doch von diesen wusste ich nichts und ich könnte ihm auch nichts anderes sagen. Was sollte ich denn sagen? Das ich diese Nacht gerne wieder und wieder erleben würde? Das ich seine Arme um meinem Körper spüren wollte, seine Küsse auf meinen Lippen fühlen wollte, seinen Atem nah bei meinem wahr nehmen wollte? Das wollte ich alles - daran bestand kein Zweifel, aber sagen? Nein - sagen konnte ich es ihm nicht. Das würde alles viel zu kompliziert machen und außerdem würde ich ihn und seine Familie nur noch viel mehr in eine Gefahren Situation hinein ziehen und ich konnte das Risiko nicht eingehen das ihm was passierte - schon gar nicht meinetwegen. Seine Härte die er nun an den Tag legte verletzte mich, aber auch das konnte ich ihm nicht verübeln schließlich tat ich nichts anderes.
"Danke."
War erst einmal alles was ich sagte als er mir das Bett anbot. Ich schlüpfte aus seiner Jeans und behielt nur das Hemd an, dessen Knöpfe geöffnet waren bis zu meinem Nabel. Natürlich trug ich aber noch einen Slip. Die Ärmel seines Hemdes krempelte ich hoch bis zu meinen Ellenbogen. Ich ging zum Bad und schloss die Tür hinter mir. Hier konnte ich mich wenigstens für ein paar Minuten mal ganz nur mir hingeben und versuchen das Chaos was in meinem Kopf herrschte zu ordnen während ich mich ein wenig wusch und Bett-fertig machte. Natürlich gelang mir das nicht wirklich und so betrachtete ich mich im Spiegel. Ich hasste was ich da sah - ich hasste das Spiegelbild was mich anstarrte - ich hasste mich. Das alles lief nicht so wie ich wollte, nicht so wie ich geplant hatte. Dieser eine Auftrag der mich endlich ans Ziel dessen brachte was mein Verstand mir die ganzen Jahre eingeredet hatte - dieser Auftrag hatte mich nur an das Ziel gebracht wonach mein Herz sich die ganze Zeit sehnte. Und so bekämpften sich Herz und Verstand und ich war verwirrter denn je. Die Wut die in mir aufstieg wurde stärker und stärker und ich bekam nicht mal mit wie ich meine Hand zur Faust ballte und plötzlich einfach in den Spiegel schlug. Ich sah auf meine Hand, betrachtete wie sich Spuren aus Blut um meine Fingerknöchel zogen und atmete tief ein und aus. Ich spürte nicht mal Schmerz - ganz im Gegenteil - ich war ein wenig erleichtert. Die Wut, die sich im Grunde gegen mich selbst richtete wurde wieder schwächer und ich schaffte es wieder normaler durch zu atmen. Als ob nichts wäre stellte ich das Wasser an und hielt meine Hand unter den kalten Strahl während ich mir langsam ein paar kleine Glassplitter aus der Haut zog.


Als er ihr das Bett anbot, sagte sie lediglich danke und er winkte ab. Nach dem Motto, nichts zu danken. Die Mannschaft erzielte einen Touchdown und er tat so, als würde ihn das brennend interessieren. Aber in Wirklichkeit versuchte er sie auszublenden. Seine Gedanken überschlugen sich, aber er wollte nicht mehr weiter denken. Wie gerne würde er jetzt einen Schluck Whiskey aus der Minibar trinken, doch er wusste, dass er sich nur wieder Tadel einholen würde und sie, verflucht nochmal, wieder recht hatte.
Sie ging ins Bad und er zwang seinen Blick weiterhin auf den Bildschirm. Er hörte, wie die Tür ins Schloss fiel und atmete geräuchvoll aus. Da er hier die Nacht verbringen würde, dann konnte er es sich auch bequemer machen. Warum hatte er sich eigentlich Schuhe und Jeans angezogen? Er zog beides wieder aus und hängte die Jeans über einen Stuhl. Dann ging er zur Minibar und holte sich eine Flasche Wasser, auch wenn er für zwei Sekunden auf den Whiskey schaute.
Nein, er musste klar bleiben. Er trank einen tiefen Schluck und nahm sich auf den Rückweg zur Couch ein Kissen vom Bett, dass würde ihm ja wohl zustehen. Dabei kam er am Badezimmer vorbei und hörte wie etwas zu Bruch ging. Kurz erstarrte er, doch dann hörte er Wasser fließen und er rollte mit den Augen. Nein, dass hatte ihn nicht im mindestens anzugehen, was drin vor sich ging. Doch bevor er seinen Körper zurück auf die Couch zwingen konnte, hatte seine Hand bereits an der Tür geklopft. Leicht lehnte er sein Ohr dagegen, um zu hören, was da vor sich ging. "Alles in Ordnung? Brauchst du Hilfe?", fragte er.


Ich erschrak kurz für einen Moment als es klopfte. Das löste mich nämlich aus meiner gerade erreichten entspannten Phase.
"Alles in Ordnung."
Ich blickte auf meine Hand. Das Blut war weg gewischt, aber die Wunden waren natürlich noch da. Ich drehte meinen Kopf ein wenig nach rechts, ein wenig nach links nur leider konnte ich etwas das einem Verbandskasten gleich kam nicht wirklich entdecken. Ich ließ den Kopf kurz etwas hängen, entschied mich aber dann doch die Tür zu öffnen. Er stand noch näher davor als ich gedacht hatte und erschrak daher wieder ein wenig weil er direkt so nah war.
"Oh - hey. Öhm - gibt es hier so was wie einen Verbandskasten?"
Ich musste wohl nicht sagen warum. Meine Hand hielt ich nämlich noch immer unter den Wasserstrahl und der Spiegel war zerbrochen. Wäre doch doof da eine dämliche Ausrede zu erfinden - also sagte ich lieber gleich gar nichts dazu was passiert war, sondern richtete einfach nur weiter meinen Blick fragend auf ihn, zwecks Verbandskasten und versuchte die Tatsache das er keine Hose mehr trug mal nicht ganz so eindeutig auf mich wirken zu lassen.


Es dauerte bis eine Antwort kam und er begann sich sorgen zu machen. Konnte aber ein Nachfragen noch rechtzeitig unterdrücken. Schon vernahm er ihre Stimme, dass alles in Ordnung sei. Nun denn. Er zuckte mit den Schultern. Gerade als er sich weg bewegen wollte, ging die Tür auf und sie stand direkt vor ihm. So nah, dass er sogar den Duft ihres Shampoos riechen konnte. Unbewusst sog er diesen tief ein. Sofort wurden wieder alte Erinnerungen geweckt. Unweigerlich schob sich ein Bild in seinem Kopf, wie sie unter ihm lag und ihre Hände über seine Brust glitten. Warum dachte er nur immer wieder sofort an den Sex mit ihr?
Ihre Frage holte ihn zurück in die Realität. "Verbandskasten?", wiederholte er monoton und sah dann ihre Hand unter dem fließenden Wasser. Dann entdeckte er den zerbrochenen Spiegel. Was hatte sie getan? Halt! Das hatte ihn nicht zu interessieren. Sie war nicht länger sein Problem. Eigentlich war sie es noch nie gewesen. Dennoch wollte er es unbedingt wissen. "Ich glaube im Kleiderschrank war einer.", sagte er und machte sich auf den Weg dahin. Zuvor legte er das Kissen und die Flasche Wasser auf das Bett ab. Er öffnete die Schranktüren und fand direkt einen unter dem Safe. Sofort kam er wieder und betrat das Badezimmer. Er stellte das Wasser ab und drückte sie auf die Toilette. Die Wunde begann wieder zu bluten. Mit einem Bein kniete er sich vor ihr und griff nach der verletzten Hand. Er drehte sie im Licht und untersuchte sie nach Splitter. "Scheinen keine mehr drin zu sein." Dann ließ er sie los und öffnete den kleinen weißen Kasten. Er fand Desinfektionsmittel und eine Kompresse. Zuerst öffnete er die kleine Flasche und riss mit den Zähnen die Verpackung der Kompresse auf. Anschließend träufelte er etwas aus der Flasche auf die Kompresse und tupfte sanft die Wunde damit ab. Er konnte nicht anders und sah ihr hin und wieder in ihr schönes Gesicht. Ja, sie war definitv älter geworden, aber auch schöner. Weiblicher. Sofort reagierte sein Körper auf sie. Elendiger Verräter, dachte er und konzentrierte sich wieder auf das desinfizieren. Doch das war auch nicht besser. Denn ihre Hand schwebte über ihre langen Beinen. Auf die er jetzt starrte und nicht mitbekam, dass er mittlerweile ihren Unterarm desinfizierte, der ja gar keine Verletzung aufwies.
Als er diesen Faux Pas bemerkte, verzog er kurz das Gesicht. "Tschuldige.", murmelte er leise und warf die Kompresse in den Müll. Dann schnappte er sich eine kleine Mullbinde und begann ihre Hand zu verbinden. Ihre Köpfe berührten sich fast und wieder roch er das Shampoo. Erneut zwang er seine Konzentration auf ihre Hand, doch das Hemd war verrutscht und er erhaschte einen Blick auf ihren Slip. Wieder kam sein Körper in Wallungen. Er konnte kein Haar erkennen und wieder meldete sich sein Körper zu Wort. Warum nur hatte er seine Jeans ausgezogen? Wenn er hier nicht gleich fertig war, dann musste er noch was länger auf dem Boden knien bleiben. Sie sagte plötzlich etwas, aber er verstand nicht was. Verwirrt sah er sie an. "Was?" Sie zeigte mit ihrer anderen Hand auf die verletzte. Er verstand nicht und sah dann ebenfalls dorthin. Er hatte seine eigene Hand mit verbunden. "Oh!"


Ich gab nicht gerne die Kontrolle oder Führung über etwas ab - aber dieses Mal ließ ich es geschehen. Natürlich wäre ich auch in der Lage gewesen den Verbandskasten einfach entgegen zu nehmen und mich selbst zu verarzten, aber in dem Moment als er mich auf die Toilette drückte und ich vor ihm saß - da wollte ich einfach nichts sagen. Ich genoss das Gefühl der Fürsorge - ich genoss es diese Aufmerksamkeit von ihm zu bekommen. Vor allem aber genoss ich diese Nähe. Es war einfach nur Nähe - nicht gestört von Wut, Ärger oder unnötigen Worte. Es war still und er war so nah. So nah das ich ihn riechen konnte. Ich nutzte den Moment der Verarztung um kurz meine Augen zu schließen ohne das er es mitbekam und einfach nur seinen Duft auf mich wirken zu lassen. Natürlich wurden dadurch sofort gewisse Bilder in meinen Kopf projiziert und als ich meine Augen öffnete und in sein markantes aber sanftes Gesicht blickte - da war ich doch fast froh eine Frau zu sein. Denn einer Frau sah man Erregung Gott sei Dank nicht ganz so schnell an. Auch wenn ich natürlich noch nichts von dem mitbekam was sich in seiner Shorts so regte. Von seinen Worten bekam ich im Grunde fast gar nichts mit - ich war viel zu sehr fasziniert von seinen Handeln und konnte mir ein kleines Schmunzeln auch nicht unterdrücken als er doch mehr wie einmal von der eigentlichen Verletzung etwas abwich. Gänsehaut machte sich auf meinem Körper breit. Diese konnte ich natürlich nicht verbergen aber ich hoffte das er es vielleicht nur auf die Kälte schieben würde, statt dem eine tiefere Bedeutung zu zu eignen. Ich selbst sah erst viel zu spät das er nicht nur meine sondern auch seine Hand gleich mit verbunden hatte und als mir das auffiel und ich ihn darauf aufmerksam machte da musste ich einfach lächeln. Da waren wir nun, zusammen verbunden - wenn er wüsste wie das doch auch in Wirklichkeit zutraf, denn wir waren immer verbunden. Egal ob er es spürte oder nicht - wir waren es - und daran würde sich nie etwas ändern. Ich schluckte etwas schwerer als sich unsere Blicke trafen und ehe ich mich versah führte ich meine Hand an seine Wange und strich liebevoll darüber. Mein Atem ging schneller, meine Erregung nahm zu und ich konnte den Blick nicht von ihm nehmen.
"Du bist kein Trottel - Mio - das warst du nie."
Und noch ehe er antworten konnte überwand ich die Distanz zwischen uns und presste meine Lippen auf seine. Ich hatte mich so danach gesehnt. Ich wollte es so sehr und jetzt wo ich sie spürte konnte ich nicht genug davon kriegen. Ich erhob mich vom Klositz und durch unsere Verbundenheit musste er mir eh folgen. Ich lief ein paar Schritte, die Lippen noch immer fest auf seinen bis die Wand in seinem Rücken uns stoppte. Meine freie Hand führte ich von seiner Wange über seinen Hals zu seinem Nacken. Meine Zunge schob ich gierig und erregt zwischen seine Lippen auf der Suche nach seiner, die ich sofort in meinem Besitz nahm. Ich wusste es war falsch - ich wusste das würde alles nur komplizierter machen - aber verdammt noch mal - ich wollte es - ich wollte ihn - und jetzt nahm ich mir was ich wollte.


Jetzt kam er sich wie der absoluter Vollidiot vor. Noch immer blickte er auf beide Hände, die jetzt dank der Mullbinde, verbunden waren. Verbunden! Was für ein Wortspiel. Je nachdem aus welcher Perspektive man es sah. Maaan, nur zwei Minuten konzentration wäre nötig gewesen, aber selbst das, bekam er in ihrer Gegenwart nicht hin. Es war sinnlos sich darüber Gedanken zu machen und gerade als er sie beide entbinden wollte, sprach sie. Er sah auf und blickte ihr in die Augen. Doch ehe er irgendwas sagen konnte, kam sie näher und presste ihre Lippen auf sein seine. Er wusste gar nicht wie ihm geschah, aber schon nahm sein Körper die Kontrolle und er schloss die Augen und erwiderte disen Kuss mit einer nicht geahnten Leidenschaft.
Endlich! Seine Hände wollte sich um ihren zarten Körper schließen, aber die miteinander verbunden hinderte ihn daran. Kurz sortierte er sich und sie nutzte diese Gelgenheit und stand mit ihm auf. Der Verband um beide Hände zwang ihn ihr zu folgen. Sie ging Rückwärts und schon stieß sie auf Widerstand. Er fühlte ihre Hand in seinem Nacken und ihre Zunge öffnete seinen Mund. Nur zu bereitwillig tat er dies und zog kurz ihre Unterlippe durch seine Zähne, ehe ihre beider Zungen aufeinander trafen und sich ein Duell lieferten. Mit seinen Körper drückte er sie gegen die Wand. Presste sie regelrecht dagegen. Sie sollte spüren, wozu sie ihn brachte. Er dachte schon längst nicht mehr und war froh, dass er sie nun endlich berühren konnte. Seine freie Hand schob sich unter ihr Gesäß und schob sie die Wand hoch. Er drängte sich förmlich zwischen ihre Beine und ließ sein Becken kreisen, was sie und ihn stimulierten. Seine Atmung beschleunigte sich und er keuchte in den Kuss hinein, der kein Ende zu nehmen schien.


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